Der militärische Arm der Hamas hatte zuvor mitgeteilt, als "Reaktion auf die Bemühungen Katars zwei amerikanische Staatsbürger (eine Mutter und ihre Tochter) aus humanitären Gründen" freigelassen zu haben. Die Al-Kassam-Brigaden wollten damit nach eigener Darstellung "dem amerikanischen Volk und der Welt beweisen, dass die Behauptungen von (US-Präsident Joe) Biden und seiner faschistischen Regierung falsch und unbegründet" seien.
Terroristen im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas hatten am 7. Oktober in Israel ein Massaker unter Zivilisten angerichtet. Mehr als 1400 Menschen kamen dabei und in den folgenden Tagen ums Leben. Mindestens 203 weitere wurden laut israelischer Armee gewaltsam in den Gazastreifen verschleppt, darunter sind auch mehrere Deutsche. Die Armee geht eigenen Angaben zufolge davon aus, dass die meisten der Geiseln noch am Leben sind. Unter den Entführten sind dem Militär zufolge mehr als 20 Kinder und Jugendliche. 100 bis 200 weitere Menschen gelten seit den Terroranschlägen noch als vermisst.
Zwei Wochen nach Beginn des Gaza-Krieges soll ein "Gipfel für den Frieden" in Ägypten den Weg für ein Ende der Gewalt bereiten. Israel bleibt dem Treffen an diesem Samstag in der ägyptischen Hauptstadt Kairo fern, an dem zahlreiche Staats- und Regierungschefs der Nahostregion sowie Vertreter der UN und auch Außenministerin Annalena Baerbock teilnehmen. Ein Sprecher des Außenministeriums in Israel sagte, man sei nicht eingeladen und werde auch nicht teilnehmen.
Außenministerin Baerbock erhofft sich von dem Treffen ein Signal gegen eine Ausweitung des Gaza-Kriegs. Sie warnte den Iran und seine verbündeten schiitischen Milizen wie die Hisbollah, sich in den Gaza-Krieg einzuschalten. Baerbock traf in Tel Aviv auf ihrer erneuten Nahost-Reise auch den israelischen Außenminister Eli Cohen.
Neben Ägyptens Staatschef Abdel Fattah al-Sisi werden Guterres, Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas, Jordaniens König Abdullah II. sowie EU-Ratspräsident Charles Michel, der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sowie Außenminister aus Großbritannien und Frankreich erwartet.