Für die ausgelobte Summe qualifizieren würden sich Palästinenser, die Hinweise auf den Aufenthaltsort von Geiseln im Gazastreifen lieferten oder die Geiseln bis zu ihrer Rettung versteckten. Berman ist Reiseführer. "Seit dem 7. Oktober bin ich arbeitslos, alle meine Touren sind gestrichen worden", sagte der 57-Jährige. An jenem vorvergangenen Samstag griffen islamistische Hamas-Terroristen aus dem Gazastreifen heraus Ziele in Israel an, sie töteten nach Angaben der israelischen Streitkräfte mehr als 1400 Menschen. Angehörige von mindestens 199 Familien wurden von den Terroristen in den Gazastreifen verschleppt. Unter den Geiseln sind zahlreiche Doppelstaatsbürger, darunter auch mehrere mit deutscher Staatsangehörigkeit.
Berman sagte, er habe sich nach dem Angriff überlegt, was er unternehmen könne, um zu helfen. "Da ist mir eingefallen, dass ich durch meinen Job Zugang zu vielen wohlhabenden Menschen habe." Ihnen habe er seine Idee geschildert, Geld für eine Belohnung für die Rettung von Geiseln zu sammeln. Er habe Zusagen in Millionenhöhe aus Ländern wie den USA, Kanada, Großbritannien, Deutschland und Israel erhalten. Daher könne die Belohnung auch mehrfach ausgezahlt werden. Im Gazastreifen liegt der durchschnittliche Tageslohn nach Angaben des US-Außenministeriums bei 13 Dollar – für die 250.000-Dollar-Prämie müsste man demnach mehr als 52 Jahre lang täglich arbeiten.
Der Projektinitiator betonte, die Prämie gelte für Hinweise zur Befreiung aller Israelis aus Hamas-Gefangenschaft – gleichgültig, ob sie Juden oder Araber seien. Seit er die Belohnung vergangene Woche verkündet habe, seien in dem E-Mail-Account onemillionshekels@gmail.com zwar zahlreiche Nachrichten eingegangen, aber keine glaubhaften. Selbst wenn die Chancen auf Erfolg klein seien – einen Versuch sei es allemal wert, glaubt Berman. Bei Auftritten in Medien wie dem US-Sender Fox Business oder Russia Today wiederholt er seine Botschaft immer auch auf Arabisch.
Berman sagt, er habe sich seit Langem für die Rechte der Palästinenser eingesetzt. "Ich hoffe weiterhin auf eine Zwei-Staaten-Lösung." Eine Lehre des Holocausts sei aus seiner Sicht, dass Juden nicht nur für den eigenen Schutz, sondern auch für den anderer Minderheiten verantwortlich seien. Mit der Hamas, die die Juden auslöschen wolle, könne es aber keine Verhandlungen geben – die Terrororganisation müsse vernichtet werden. Wenn dabei Zivilisten im Gazastreifen getötet würden, bedauere er das, sagt Berman. "Das ist furchtbar. Aber im Krieg sterben auch unschuldige Leute."