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Israel steht am Rande der Eskalation: Nach der Entdeckung der Leichen von sechs entführten Geiseln im Gazastreifen hat Premierminister Benjamin Netanjahu Rache geschworen. Während die Familien der Opfer und die internationale Gemeinschaft Druck auf die israelische Regierung ausüben, um eine Lösung zu finden, droht die unnachgiebige Haltung Netanjahus, die ohnehin fragilen Verhandlungen über eine Waffenruhe und die Freilassung verbleibender Geiseln zu gefährden. Proteste in Israel und internationale Kritik verstärken die angespannten Beziehungen und werfen Fragen über den künftigen Kurs der israelischen Politik auf.

Schockierende Entdeckung im Gazastreifen: Die israelische Armee hat am Sonntag die Leichen von sechs Geiseln geborgen, die von der radikalislamischen Hamas entführt und brutal ermordet wurden. Die Toten, darunter der US-israelische Doppelstaatler Hersh Goldberg-Polin, wurden aus einem Tunnel in Rafah im Süden des Gazastreifens geborgen. Diese Entdeckung bringt eine weitere tragische Wendung in den anhaltenden Konflikt, der bereits Tausende von Leben gefordert hat. Der Fund hat sowohl die israelische Öffentlichkeit als auch internationale Beobachter erschüttert und neue Fragen zu den laufenden Vermittlungsgesprächen aufgeworfen.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die Geiselverhandlungen mit der Hamas durch neue Forderungen kompliziert. Er fordert eine dauerhafte militärische Präsenz und Kontrolle strategischer Positionen im Gazastreifen, was die ohnehin angespannten Gespräche zusätzlich belastet. Die internationalen Vermittler stehen vor der Herausforderung, den festgefahrenen Prozess wieder in Gang zu bringen, während Netanjahu unter dem Druck seiner Koalitionspartner und der bevorstehenden Sommerpause der Knesset steht. Inzwischen verschärft sich die Lage durch fortgesetzte militärische Operationen und eine schwere Explosion in Tel Aviv.

Die festgefahrenen Verhandlungen im Gaza-Krieg über eine mögliche Geiselfreilassung und Waffenruhe könnten in der kommenden Woche wieder aufgenommen werden, wie Medienberichte vermelden. Unterhändler der USA, Israels und Katars einigten sich nach einem Treffen in Paris auf einen Neustart der Gespräche, berichtete die "Times of Israel" unter Berufung auf einen israelischen Beamten. Es gibt neue Vorschläge, die möglicherweise zu Fortschritten führen könnten.

Israel steht vor der Herausforderung, nach der brutalen Entführung von fünf Soldatinnen durch die Hamas zu handeln. Die Veröffentlichung der verstörenden Videoaufnahmen hat landesweite Empörung ausgelöst und die Forderungen nach sofortiger Freilassung verstärkt. Die Situation verschärft sich weiter, während Ägypten mit einem Rückzug als Vermittler droht, was die diplomatischen Bemühungen um eine Lösung des Gaza-Konflikts gefährden könnte.

Dem israelischen Militär ist eigenen Angaben zufolge bei einem nächtlichen Einsatz in Rafah im Gazastreifen die Befreiung von zwei Geiseln gelungen. Bei der gemeinsamen Operation der israelischen Armee, des Geheimdiensts Schin Bet und der israelischen Polizei seien "zwei israelische Geiseln gerettet worden, Fernando Simon Marman (60) und Louis Har (70)", hieß es am Montag in einer Erklärung des Militärs. Die Hamas erklärte indes, bei israelischen Luftangriffen auf Rafah seien rund 100 Menschen getötet worden.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will einem möglichen neuen Abkommen über eine Feuerpause im Gaza-Krieg und der Freilassung weiterer Geiseln nach eigenen Aussagen "nicht um jeden Preis" zustimmen. "Wir haben rote Linien", sagte der unter Druck stehende Regierungschef in einer Video-Ansprache, wie die "Times of Israel" berichtete. Er bekräftigte demnach, man werde den Krieg nicht beenden, die Truppen nicht abziehen und für einen Geisel-Deal nicht "Tausende Terroristen" aus Gefängnissen freilassen.

Nach der Einigung zwischen Israel und der islamistischen Hamas werden am Mittwoch Medikamente für die israelischen Geiseln sowie humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung auf den Weg in den Gazastreifen gebracht. Die Medikamente und die Hilfsgüter würden in die ägyptische Stadt al-Arisch "an Bord von zwei Flugzeugen der katarischen Streitkräfte für den Transfer in den Gazastreifen" geliefert, sagte Katars Regierungschef Abdulrahman Al-Thani.