Damit sich das Federvieh wohlfühlt, haben die Gänse sogar einen kleinen Teich zum Baden. Eine Gans namens Piu-Piu ist der Anführer der Truppe und meldet sich mit lautem Rufen, sobald er seinen Namen hört.
"Wir haben eine elektronische Überwachung, eine Überwachung durch Polizei, Wärter und Wachen und schließlich die Überwachung durch Gänse, die unsere Hunde ersetzt haben", so der Gefängnisdirektor Marcos Roberto de Souz. "Sao Pedro de Alcantara ist mit ihnen gut zu überwachen, da es nachts und auch tagsüber sehr ruhig ist. Auch die Art und Weise, wie das Gefängnis angelegt ist, lässt sich durch eine Schar von Gänsen gut bewachen."
Dass sich Gänse als zuverlässige Wachtiere eignen, wussten sogar schon die Römer: Bereits 386 vor Christus sollen die Gänse, die im heiligen Gehege des Juno-Tempels lebten, das Kapitol in Rom mit Erfolg vor den Galliern beschützt haben.
Die Wachsamkeit des Federviehs liegt in seiner Natur: Gänse sind extrem schreckhaft, da sie viele Fressfeinde haben – deshalb reagieren sie auf kleinste Bewegungen, die sie als potentielle Gefahr wahrnehmen mit lautem Geschnatter und Drohgebärden wie Flügelschlagen. Geht es um den Schutz ihrer Nester oder Küken, können sie geradezu aggressiv werden.
Durch ihre seitlich am Kopf liegenden Augen, verfügen Gänse über ein hohes räumliches Sehvermögen und können so einen beachtlichen Bereich in ihrer Umgebung beobachten. Außerdem sind sie mutig und clever, können genau unterscheiden, wenn jemand Fremdes sich nähert – und schlagen dann lautstark Alarm.