Beide Politiker trafen sich am Rande des Gipfels der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec). Xi habe Kishida in San Francisco bei ihren Gesprächen seit einem Jahr aufgefordert, "legitime Bedenken im In- und Ausland" zu berücksichtigen, hieß es weiter vom chinesischen Außenministerium.
Japan hatte im August mit der umstrittenen Einleitung des Fukushima-Kühlwassers im Meer begonnen. Die meisten Fachleute stimmen mit Japan überein, dass das Verfahren sicher ist. China verbot daraufhin jedoch den Import jeglicher japanischer Meeresfrüchte mit der Begründung, das Nachbarland verschmutze die Umwelt. Kishida sagte nun, er habe "eine ruhige Reaktion auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse und die sofortige Aufhebung der Beschränkungen für die Einfuhr japanischer Lebensmittel" gefordert.
Kishida sagte am Donnerstag, er habe bei Xi seine "ernsten Sorgen" über Chinas zunehmenden Militäraktivitäten nahe Japan zum Ausdruck gebracht, "einschließlich seiner Zusammenarbeit mit Russland". Zudem habe er die Bedeutung von Frieden und Stabilität in der Straße von Taiwan für die internationale Gemeinschaft hervorgehoben, fuhr der japanische Ministerpräsident fort.
Chinesische Staatsmedien berichteten, Xi habe Kishida bei dem Treffen gesagt, Japan und China müssten "dem Trend der Zeit folgen, sich auf gemeinsame Interessen konzentrieren (und) Differenzen richtig behandeln". Beide Länder sollten sich zum Aufbau einer chinesisch-japanischen Beziehung bekennen, "die den Anforderungen der neuen Ära gerecht wird".
Zuletzt sind die militärischen Spannungen im Pazifik wegen Chinas Vorgehen im Südchinesischen Meer und seiner Übungen um Taiwan stark angestiegen. China betrachtet die Insel als abtrünnige Provinz, die wieder mit dem Festland vereinigt werden soll - notfalls mit militärischer Gewalt.