Dabei dürfen jedoch nur bestimmte Situationen erkannt werden, etwa ungewöhnliche Menschenansammlungen, verwaiste Gepäckstücke oder der Ausbruch eines Feuers. Die Gesichtserkennung ist explizit ausgeschlossen. Anlass dafür sind die Olympischen Spiele in Paris im kommenden Sommer. Die Testperiode reicht allerdings bis Ende März 2025. Für die vier ausgewählten Unternehmen ist ein Budget von insgesamt acht Millionen Euro eingeplant.
Das investigative Onlinemagazin "Discloser" hatte im November berichtet, dass die französischen Sicherheitskräfte auf illegale Weise längst das israelische Programm BriefCam zur Gesichtserkennung von Fotos und Videos nutzen. Innenminister Gérard Darmanin hatte die Vorwürfe zurückgewiesen und eine interne Untersuchung angekündigt. In Frankreich ist der Einsatz von Gesichtserkennung grundsätzlich verboten. Ausnahmen bestehen lediglich bei Ermittlungsverfahren oder bei Grenzkontrollen zum Abgleichen einer Person mit dem Passfoto.
Nach Ansicht von Datenschützern und Menschenrechtsgruppen bedeutet die Gesichtserkennung durch künstliche Intelligenz einen massiven Eingriff in die Privatsphäre. "Es ist eine sehr übergriffige Art der Überwachung, die unsere Freiheiten mindert und letztlich die Gesellschaft untergräbt", betont etwa Privacy International.
Dabei wird immer wieder auf China verwiesen, wo Überwachungskameras mit Gesichtserkennung intensiv genutzt werden, um die Bevölkerung zu überwachen.