Fakenews

Laut einer weltweiten Umfrage sind mehr als 85 % der Menschen besorgt über die Auswirkungen von Online-Desinformation und 87 % glauben, dass sie der Politik ihres Landes bereits geschadet hat. Die Vereinten Nationen haben einen Plan zur Bekämpfung des Phänomens angekündigt. Audrey Azoulay, Generaldirektorin des UN-Kulturgremiums Unesco, sagte am Montag gegenüber Reportern, dass falsche Informationen und Hassreden im Internet – beschleunigt und verstärkt durch Social-Media-Plattformen – "erhebliche Risiken für den sozialen Zusammenhalt, den Frieden und die Stabilität" darstellten.

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Zum Eindämmen von Desinformationen und Hassbotschaften in sozialen Netzwerken hat die UN-Kulturorganisation Unesco die Schaffung unabhängiger öffentlicher Regulierungsbehörden gefordert. Diese müssten mit einem klaren Auftrag und ausreichend Mitteln zur Umsetzung ihrer Aufgaben ausgestattet werden, teilte die Unesco am Montag in Paris bei der Vorlage eines Konzepts zur Regulierung von Plattformen mit. Diese nationalen Behörden müssten untereinander eng zusammenarbeiten, um jegliche Form des "ethischen Dumpings" zu vermeiden.

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Google hat mit einer Videokampagne zur Bekämpfung von Fehlinformationen und Manipulationsversuchen im Netz in vergangenen Sommer große Teile der Bevölkerung in Deutschland erreicht. Allein auf Youtube haben sich nach Angaben der Google-Tochter Jigsaw im vergangenen Juni und Juli 21,9 Millionen Nutzerinnen und Nutzer die drei Aufklärungsvideos, die als Anzeigen ausgespielt wurden, angeschaut. Das entspreche 58 Prozent der 18- bis 54-jährigen Bevölkerung in Deutschland, teilte Jigsaw mit. Die Videos waren aber nicht nur bei Youtube, sondern auch bei Facebook und Instagram aus dem konkurrierenden Meta-Konzern als Anzeigen zu sehen und erreichten dort 20,6 Millionen Menschen in derselben Altersgruppe (54 Prozent).

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Elon Musk erwägt laut einem Medienbericht, seine Online-Plattform X (ehemals Twitter) aus der Europäischen Union abzuziehen. Auslöser sei die Unzufriedenheit des Tech-Milliardärs mit dem Digital-Gesetz DSA, schrieb die Website "Business Insider" in der Nacht unter Berufung auf eine mit dem Unternehmen vertraute Person. Das DSA-Gesetz (Digital Services Act) verpflichtet große Online-Plattformen, konsequent und schnell unter anderem gegen Hassrede vorzugehen. X bekam jüngst einen Fragenkatalog der EU-Kommission, die mehr darüber wissen will, wie der Dienst seinen Verpflichtungen nachkommt.

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TikTok hat erklärt, es habe "sofort" Maßnahmen ergriffen, um Fehlinformationen entgegenzuwirken, nachdem die EU die Plattform nach dem Angriff der Hamas auf Israel gewarnt hatte. Die EU forderte TikTok-Chef Shou Zi Chew am Freitag dazu auf, die Bemühungen "dringend zu verstärken" und innerhalb von 24 Stunden "klar darzulegen", wie sie das europäische Recht einhält. Social-Media-Unternehmen haben eine Welle von Fehlinformationen über den Konflikt erlebt, etwa manipulierte Bilder und falsch beschriftete Videos. TikTok gab an, "verletzende Inhalte und Konten" entfernt zu haben.

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Schulen in Israel, Großbritannien und den USA raten Eltern, die Social-Media-Apps ihrer Kinder zu löschen, weil sie befürchten, dass Hamas-Kämpfer beunruhigende Videos von Geiseln senden oder verbreiten, die in den letzten Tagen aufgenommen wurden. Der Elternverein einer Schule in Tel Aviv sagte, er erwarte, dass in den sozialen Medien Videos von Geiseln auftauchen, die "um ihr Leben betteln". In einer Nachricht an die Eltern forderte der Verein Eltern auf, Apps wie TikTok von den Handys ihrer Kinder zu entfernen.

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Die Regionalwahlen in Russland waren eine Art Testlauf für die im März kommenden Jahres geplante Abstimmung über das Präsidentenamt. Der Kreml feiert das Theater als Erfolg für die Putin-Partei Einiges Russland. "Wahlen im Gefängnis sind ziemlich unterhaltsam", erzählt Ilja Jaschin. Zu achteinhalb Jahren Straflager wurde der Oppositionspolitiker verurteilt, aus der Haft schreibt er über die Regionalwahlen: "Dutzende Häftlinge werden gleichzeitig zu den Wahlurnen geführt, und es gibt die seltene Gelegenheit, mit Nachbarn zu plaudern und Neuigkeiten auszutauschen." Auf seinen Wahlzettel habe er geschrieben: "Für ein Russland ohne Putin."

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Die EU hat Elon Musk aufgefordert, die umfassenden neuen Gesetze zu Fake News und russischer Propaganda einzuhalten, nachdem festgestellt wurde, dass X – früher bekannt als Twitter – von allen großen Social-Media-Plattformen den höchsten Anteil an Desinformationsbeiträgen aufweist. Der Bericht analysierte den Anteil der Desinformation für einen neuen Bericht, der erstmals das Ausmaß gefälschter Nachrichten in sozialen Medien in der gesamten EU offenlegt, wobei Millionen gefälschter Konten von TikTok und LinkedIn entfernt wurden.

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Laut einer am Mittwoch von der Europäischen Union veröffentlichten Studie gelang es Technologiegiganten, darunter TikTok und Twitter, im ersten Jahr des Krieges in der Ukraine nicht wirksam gegen russische Online-Desinformation vorzugehen. Die EU hat zuvor vor Online-Manipulationen und Einmischungen Russlands gegen das europäische Internet nach der Invasion Moskaus in der Ukraine im Februar 2022 gewarnt. Die unabhängige Studie für die EU erfolgt, nachdem in diesem Monat strengere Regeln im Rahmen des Digital Services Act (DSA) für die größten Online-Plattformen der Welt in Kraft getreten sind.

Weiterlesen über Laut EU haben TikTok und Twitter es versäumt russische Desinformation im Internet wirksam zu bekämpfen

Weiße Lettern auf orangefarbenem Grund, ein professionelles Foto und der übliche Textaufbau lassen im ersten Moment wenig Zweifel zu: Das ist ein Online-Artikel des "Spiegel" - oder? Bei näherer Prüfung wird klar: Die Seite und der Artikel sind nicht echt. Statt der originalen Inhalte verbreiten sie pro-russische Fake-News. Im Netz kursieren solche Doppelgänger von Nachrichtenportalen wie "Spiegel" oder "Welt". Bereits im Sommer 2022 enttarnten Recherchen von "t-online" und dem ZDF mehr als 30 gefälschte Webseiten, die gezielt Desinformation in sozialen Netzwerken, aber vor allem auf Facebook verbreiten.