Die kürzlich aufgetretenen Hitzewellen über Mexiko und Mittelamerika haben sich als eine der tödlichsten der Geschichte erwiesen. Die World Weather Attribution (WWA) hat festgestellt, dass diese extremen Hitzeereignisse heute etwa 35-mal wahrscheinlicher sind als vor einem Vierteljahrhundert, was auf die vom Menschen verursachte Erwärmung der Erdatmosphäre zurückzuführen ist.
Karina Izquierdo, eine führende Beraterin für Städte in Lateinamerika und der Karibik beim Klimazentrum des Roten Kreuzes, warnt: "Die zusätzliche Erwärmung durch den Klimawandel hat diese Hitzewelle zu einer Katastrophe gemacht. Für viele Menschen war dies buchstäblich eine Frage von Leben und Tod."
Mexiko hat in den letzten Wochen mindestens 125 Todesfälle aufgrund von Hitzschlägen und anderen hitzebedingten Krankheiten verzeichnet. Tausende von Menschen mussten ärztlich behandelt werden, und die tatsächliche Zahl der Opfer könnte noch höher sein, da viele hitzebedingte Todesfälle oft nicht sofort erkannt oder gemeldet werden.
"Die Hitze ist das tödlichste aller Wetterextreme, wird aber oft unterschätzt", sagt ein Experte vom Klimazentrum des Roten Kreuzes. Besonders gefährdet sind Kinder, ältere Menschen und Menschen, die im Freien arbeiten.
Neben den direkten gesundheitlichen Auswirkungen hat die Hitzewelle auch schwerwiegende soziale und wirtschaftliche Folgen. Die öffentlichen Gesundheitseinrichtungen sind überlastet, und die Stromnetze stehen unter Druck. Die Hitzewelle hat auch massive Waldbrände in der Region angefacht, die eine weitere Bedrohung für die Umwelt darstellen.
Der Klimawandel hat die Wahrscheinlichkeit von Hitzewellen dramatisch erhöht, indem er die Temperaturen in vielen Teilen der Welt erhöht hat. "Die vom Menschen verursachte Erwärmung der Erde durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Kohle, Öl und Gas hat diese Hitzewelle intensiviert und ihre Häufigkeit erhöht", erklärt ein Klimaforscher.
Die Temperaturen sind seit der vorindustriellen Zeit bereits um 1,2 Grad Celsius gestiegen, und diese Erwärmung hat die Risiken von extremen Wetterereignissen wie Hitzewellen erheblich erhöht.
Die Regierungen und Städte in der Region stehen vor der Herausforderung, nicht nur kurzfristige Maßnahmen zur Bewältigung der aktuellen Krise zu ergreifen, sondern auch langfristige Strategien zur Anpassung an den Klimawandel zu entwickeln. Dazu gehören Investitionen in Grünflächen, bessere Wohnbedingungen und Frühwarnsysteme für Hitzewellen.
Karina Izquierdo betont die Dringlichkeit dieser Maßnahmen: "Wir müssen nicht nur die Emissionen reduzieren, sondern auch die Widerstandsfähigkeit unserer Gemeinschaften gegenüber diesen Extremereignissen stärken. Die Verbesserung der Infrastruktur und die Schaffung sicherer Arbeitsbedingungen im Freien sind von entscheidender Bedeutung."
Die Hitzewelle von 2024 über Mexiko und Mittelamerika war ein erschütternder Weckruf für die Welt. Sie zeigt, dass der Klimawandel bereits hier und jetzt ernsthafte Konsequenzen hat. "Wir müssen diese Krise als globale Gemeinschaft angehen", fordert Karina Izquierdo. "Wir können nicht länger ignorieren, wie gefährlich und zerstörerisch die Hitze werden kann, wenn wir nicht handeln."
In einer Welt, die sich weiterhin auf fossile Brennstoffe stützt, werden solche extremen Hitzewellen wahrscheinlich häufiger auftreten. Die Zeit zu handeln ist jetzt, bevor es zu spät ist.