Etwa 200 dänische Haushalte waren am Freitagnachmittag vom Stromnetz abgeschnitten. Wie der Stromanbieter N1 dem Sender TV2 mitteilte, waren vor allem Sommerhäuser in den Gegenden Aabenraa (Apenrade) und Gråsten Havn, unweit der deutsch-dänischen Grenze, betroffen.
Der dänische Flug- und Fährverkehr war am Freitag stark eingeschränkt. Am Nachmittag teilte der Kopenhagener Flughafen auf der Plattform X mit, dass aufgrund des starken Windes bislang 101 der 750 für den Tag geplanten Flüge gestrichen worden seien. Am Abend könne es demnach zu weiteren Flugausfällen und größeren Verspätungen kommen. Der deutsch-dänische Fährbetrieb auf den Strecken zwischen Gedser und Rostock sowie Rødby und Puttgarden wurde komplett eingestellt. Laut Angaben der Reederei Scandlines werden die Fähren voraussichtlich ab Samstagmorgen wieder fahren.
Auch in Dänemarks Nachbarländern Schweden und Norwegen sorgte der Ostwind für Einschränkungen. In Südschweden wurden mehrere Zugstrecken gesperrt und es kam zu Überschwemmungen, wie die Nachrichtenagentur TT mitteilte. Das norwegische meteorologische Institut warnte vor Sturm und starken Windböen im Süden und Südwesten des Landes.
Ministerpräsident Daniel Günther hat die Schleswig-Holsteiner aufgerufen, sich angesichts der schweren Ostseesturmflut besonnen zu verhalten und die Arbeit der Einsatzkräfte nicht zu behindern, sei es versehentlich oder als Schaulustige. "Dies ist nicht die Zeit für Katastrophentourismus", erklärte der CDU-Politiker am Freitagnachmittag. "Wir alle im Land tragen Verantwortung, in dieser Krise zusammenzustehen." Das funktioniere im Moment am besten, indem die Menschen die Küstenbereiche meiden - auch zur eigenen Sicherheit.
"An der Ostseeküste sind die Pegelstände momentan sehr hoch und in den nächsten Stunden ist zu erwarten, dass sie noch um bis zu 30 Zentimeter ansteigen", erläuterte Günther. Der Höchststand werde aller Voraussicht nach am Abend gegen 20.00 Uhr erreicht. Das sei eine herausfordernde Situation. Günther dankte allen Helferinnen und Helfern: "Polizei, Feuerwehr, THW und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom Landesbetrieb für Küstenschutz setzen sich dafür ein, die Situation im Griff zu behalten, und das gelingt ihnen auch."
Das Land sei sehr gut aufgestellt und habe die Situation sehr genau im Blick, äußerte Günther. "Bis der Höchststand erreicht ist und die Pegel wieder sinken, arbeiten wir alle gemeinsam nach Kräften für die Sicherheit der Menschen und dafür, möglichst viel Schaden im Land abzuwenden."