Beim Verteilen von Geldern aus dem EU-Haushalt ist es einer Untersuchung des Europäischen Rechnungshofes zufolge im vergangenen Jahr zu deutlich mehr Fehlern gekommen als zuvor. Bei den Ausgaben von 196 Milliarden Euro sei die Fehlerquote 2022 auf 4,2 Prozent erheblich gestiegen, schreiben die Prüfer in dem am Donnerstag in Luxemburg veröffentlichten Jahresbericht. 2021 lag die Quote demnach bei 3 Prozent. Auch damals war sie bereits gestiegen (2020: 2,7 Prozent). Allerdings sei die geschätzte Fehlerquote "kein Maß für Betrug, Ineffizienz oder Verschwendung", hieß es vom Rechnungshof. Sie sei eine Schätzung der Beträge, die nicht im Einklang mit den EU- und nationalen Vorschriften verwendet worden seien.
Die Kommission und die Mitgliedstaaten der EU nutzen aus Sicht des Europäischen Rechnungshofs das für den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft vorhergesehene Geld nicht effizient genug. "Die EU-Mittel wurden größtenteils für die Abfallbewirtschaftung verwendet. Dort besteht allerdings ein geringeres Potenzial zur Verringerung von Umweltauswirkungen", heißt es in einem am Montag veröffentlichten Bericht des Rechnungshofs in Luxemburg. Nach Einschätzung der Prüfstelle wäre es besser gewesen, etwa in wiederverwertbares Design zu investieren.