
Die bisherigen Leistungen der englischen Mannschaft haben viele Fragen aufgeworfen. Trotz der vier Punkte und dem zweiten Platz in der Gruppe C ist die Art und Weise, wie diese Ergebnisse zustande kamen, besorgniserregend. Die Mannschaft wirkt defensiv und uninspiriert, was erhebliche Unzufriedenheit bei Fans und Experten hervorruft.
Gareth Southgate steht vor der schwierigen Aufgabe, die richtigen Entscheidungen zu treffen, um die Leistung seines Teams zu verbessern. Seine defensive Taktik wird stark kritisiert, besonders angesichts des großen Offensivpotenzials, das England besitzt. Fußballlegenden wie Rio Ferdinand und Alan Shearer haben deutlich gemacht, dass sie viel mehr von dieser talentierten Mannschaft erwarten.
Southgate selbst räumte ein, dass die bisherigen Auftritte enttäuschend waren und dass es seine Verantwortung sei, Lösungen zu finden. „Die Herausforderung könnte nicht größer sein. Ich muss intelligente Entscheidungen treffen“, sagte er nach dem Spiel gegen Dänemark. Der Trainer wirkt zunehmend verzweifelt, da er weiß, dass die Erwartungen an ihn und sein Team enorm hoch sind.
Kapitän Harry Kane, einer der besten Stürmer der Welt, hat bislang nicht überzeugen können. Trotz seines Tores gegen Dänemark ist er kein entscheidender Faktor im Turnier. Seine wenigen Ballkontakte und ein folgenschwerer Fehlpass, der zum Gegentor führte, haben die Kritik an seiner Leistung verschärft. Gary Lineker, ein ehemaliger englischer Nationalspieler, forderte nach dem zweiten schwachen Auftritt: „Er muss besser werden.“
Kane selbst zeigte sich nach dem Spiel realistisch: „Ich weiß, dass es zu Hause wahrscheinlich viel Lärm und ein wenig Enttäuschung geben wird, aber das haben wir auch bei der letzten EM erlebt.“ Der 30-jährige Stürmer des FC Bayern München wurde gegen Dänemark in der Schlussphase sogar ausgewechselt, was seine aktuelle Formkrise unterstreicht.
Ein zentrales Problem der englischen Mannschaft ist das schwache Mittelfeld. Die Spieler wirken oft unsicher und haben Schwierigkeiten, das Spiel zu kontrollieren. Besonders auffällig war dies im Spiel gegen Dänemark, wo das Mittelfeld löchrig und die Defensive anfällig wirkte. Southgates Entscheidung, Trent Alexander-Arnold im Mittelfeld einzusetzen, hat bisher nicht den gewünschten Effekt erzielt.
Die Defensive zeigte sich ebenfalls anfällig. Das Gegentor gegen Dänemark fiel direkt durch die Mitte der Mannschaft, was auf eine mangelnde Abstimmung im defensiven Mittelfeld hindeutet. Declan Rice, normalerweise eine Stütze des Teams, wirkte verloren und überfordert. Insgesamt fehlte es der Mannschaft an Stabilität und Durchschlagskraft im zentralen Bereich des Spielfelds.
Trotz großer Offensivtalente wie Jude Bellingham, Phil Foden und Cole Palmer gelingt es der Mannschaft nicht, effektiv nach vorne zu spielen. Die Angriffe wirken planlos und wenig druckvoll. Besonders irritierend ist, dass Cole Palmer, der in der Premier League starke Leistungen gezeigt hat, bisher keine Minute gespielt hat.
Für das entscheidende Gruppenspiel gegen Slowenien steht Southgate unter enormem Druck. England benötigt einen Sieg, um den Gruppensieg zu sichern und einem möglichen Achtelfinale gegen Deutschland aus dem Weg zu gehen. Southgate muss dringend Lösungen finden, um die Probleme im Mittelfeld zu beheben und das Offensivpotential der Mannschaft besser zu nutzen.
Die kommenden Tage und Wochen werden zeigen, ob Southgate in der Lage ist, die richtigen Entscheidungen zu treffen und die Mannschaft wieder auf Kurs zu bringen. Andernfalls könnte das Turnier ein weiteres enttäuschendes Kapitel in der Geschichte des englischen Fußballs werden. Die Herausforderungen sind enorm, aber die Qualität des Kaders bietet auch Chancen, die Krise zu überwinden und das Turnier doch noch erfolgreich zu gestalten.