Viele der Unternehmen müssten deshalb bereits Aufträge ablehnen oder könnten sich an Ausschreibungen nicht beteiligen, sagte Patrick Orschulko, Referent für Recht und Touristik beim BDO. "Wir haben auf der einen Seite eine sehr hohe Zahl altersbedingter Abgänge", betonte er. "Und wir müssen uns im Rahmen der Verkehrswende auf eine Verdoppelung der Fahrgäste einstellen." Viele Unternehmen hätten in der Corona-Krise auf Kurzarbeit umstellen müssen, weil Fernbusreisen während der Pandemie lange Zeit nicht möglich waren. Viele Fahrer hätten die Branche daher verlassen und den Mangel verschärft, sagte Orschulko.
Der Verband fordert deshalb vor allem eine Vereinfachung und eine Entbürokratisierung der Ausbildung für Busfahrer. In Deutschland ist die Ausbildung demnach zweigeteilt: Zum einen müssen angehende Fahrerinnen und Fahrer den Busführerschein erwerben. Zum anderen müssen sie die sogenannte Berufskraftfahrerqualifikation abschließen, die es ihnen ermöglicht, Fahrgäste zu befördern. Das führt aus Sicht des BDO dazu, dass die Ausbildung in Deutschland deutlich teurer und langwieriger ist als im Vergleich mit anderen EU-Ländern wie etwa Österreich.
Der Verband fordert deshalb, dass diese beiden Ausbildungswege zusammengelegt werden. "Mit einer "2 in 1"-Ausbildung wären Busfahrer:innen nach einer Unterrichtseinheit, einer Theorie- und einer Praxisprüfung einsatzbereit", heißt es in einem Positionspapier des Verbands. Außerdem kritisiert er, dass der Beruf des Busfahrers in den offiziellen Statistiken nicht als sogenannter Mangelberuf geführt wird. In der Statistik der Bundesagentur für Arbeit werden Bus- und Straßenbahnfahrer und -fahrerinnen laut BDO zusammen aufgeführt. Das verzerre die Situation bei den Busfahrern, die einen eigenen Berufszweig darstellten, betonte ein BDO-Sprecher.
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