Der Fehler sei darauf zurückzuführen, dass Waffen, die aus US-Beständen entnommen und dann in die Ukraine verschifft wurden, einen höheren als den gerechtfertigten Wert zugewiesen bekamen, sagten zwei hochrangige Verteidigungsbeamte am Donnerstag. "Wir haben Unstimmigkeiten in der Bewertung der Ausrüstung festgestellt, die wir der Ukraine gegeben haben", sagte einer der hochrangigen Verteidigungsbeamten. Den Quellen zufolge wird der Kongress am Donnerstag über die Anpassung der Rechnungslegung informiert. Eine Änderung der Bewertung der Ausrüstung könnte die Notwendigkeit der Biden-Regierung verzögern, den Kongress um die Genehmigung weiterer Mittel für die Ukraine zu bitten, da sich der Kampf um die Schuldenobergrenze verschärft.
Die USA haben in 37 "Presidential Drawdown Authority"-Paketen eine Vielzahl von Ausrüstungsgegenständen in die Ukraine geschickt, darunter Trägerraketen für hochmobile Artillerieraketen (Himars), Panzerabwehrwaffen vom Typ Javelin und ein Patriot-Boden-Luft-Raketensystem.
Das Verteidigungsministerium hatte den Gesamtwert der US-Militärhilfen an die Ukraine seit Kriegsbeginn zuletzt mit mehr als 36,9 Milliarden US-Dollar (knapp 33,7 Milliarden Euro) angegeben. Diese Zahl dürfte nun nach unten korrigiert werden. Mitarbeiter und Angehörige des US-Kongresses seien am Donnerstag über die Anpassungen informiert worden, berichteten US-Medien. Der Differenzbetrag könne die Freigabe weiterer Waffen ermöglichen. Pentagon-Sprecherin Singh betonte, der Buchungsfehler habe keinesfalls einen negativen Einfluss auf die Unterstützung der Amerikaner für die Ukraine.
Die Vereinigten Staaten gelten als wichtigster Verbündeter der Ukraine im Abwehrkampf gegen die russische Invasion. Von Freitag an kommen die Staats- und Regierungschefs der führenden westlichen Industriestaaten beim G7-Gipfel im japanischen Hiroshima zu ihren jährlichen Beratungen zusammen. Russlands Krieg gegen die Ukraine gehört zu den Hauptthemen des Treffens. Den G7 gehören neben den USA noch Deutschland, Japan, Großbritannien, Frankreich, Italien und Kanada an sowie zusätzlich Vertreter der Europäischen Union.
dp/fa