Die Vorbereitungen für eine digitale Variante der europäischen Gemeinschaftswährung laufen seit Jahren, Ende Juni legte die EU-Kommission ihre Vorschläge für einen Rechtsrahmen für den digitalen Euro vor. Der digitale Euro soll demnach gesetzliches Zahlungsmittel werden, Schein und Münze aber nicht ersetzen. Die Europäische Zentralbank (EZB) will im Oktober entscheiden, ob sie die Arbeiten an einem digitalen Euro weiter vorantreiben wird.
Im Gegensatz zu sogenannten Kryptowährungen wie Bitcoin und Ether, deren Kurse oft stark schwanken, böte die Einführung einer virtuellen europäischen Währung Privatanlegerinnen und -anlegern eine stabilere Alternative, da sie eins zu eins an den Euro gekoppelt wäre. Zudem bekäme Europa mit einem digitalen Euro ein eigenes Angebot für digitale Zahlungen als Alternative zu Zahlungsdienstleistern, die nicht in Europa beheimatet sind wie etwa der US-Riese Paypal.
Es sei "doch ganz logisch und konsequent, dass die Notenbanken mit einer digitalen Währung ihr Produktangebot ergänzen und für eine sichere Infrastruktur sorgen", sagte Nagel. "Die Menschen, aber auch die Banken, die wir benötigen für den digitalen Euro, werden bald sehen, dass der digitale Euro neue Chancen bietet, neue Finanzprodukte, die finanzielle Inklusion erhöht." Er sei sicher, dass "auch der digitale Euro wie der Euro selbst eine Erfolgsgeschichte werden" wird, sagte der Bundesbank-Präsident.
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