Diese historische Verantwortung Deutschlands ist Teil der Staatsräson meines Landes." Für sie als Bundeskanzlerin sei die Sicherheit Israels "niemals verhandelbar", fügte sie an. Über 15 Jahre später ist der Begriff plötzlich präsenter denn je. Grund dafür ist der Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober. Der jetzige Bundeskanzler Olaf Scholz ist nur wenige Tage nach dem Ausbruch des Krieges nach Tel Aviv gereist und verwendete den Begriff in einer Ansprache ebenfalls. "Das ist ein Besuch bei Freunden in schwierigen Zeiten. Die Sicherheit Israels und seiner Bürger ist Staatsräson", sagte Scholz.
Angela Merkel hat ihn zum 60. Jahrestag der Gründung des Staates Israel verwendet: Den Begriff der Staatsräson. Am 18. März 2008 sagte die damalige Bundeskanzlerin vor der Knesset, dem israelischen Parlament: "Jede Bundesregierung und jeder Bundeskanzler vor mir waren der besonderen historischen Verantwortung Deutschlands für die Sicherheit Israels verpflichtet. Diese historische Verantwortung Deutschlands ist Teil der Staatsräson meines Landes." Für sie als Bundeskanzlerin sei die Sicherheit Israels "niemals verhandelbar", fügte sie an.
Über 15 Jahre später ist der Begriff plötzlich präsenter denn je. Grund dafür ist der Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober. Der jetzige Bundeskanzler Olaf Scholz ist nur wenige Tage nach dem Ausbruch des Krieges nach Tel Aviv gereist und verwendete den Begriff in einer Ansprache ebenfalls. "Das ist ein Besuch bei Freunden in schwierigen Zeiten. Die Sicherheit Israels und seiner Bürger ist Staatsräson", sagte Scholz.
Wie sehr Deutschland tatsächlich an der Seite Israels steht, ist allerdings immer wieder Gegenstand von politischen Debatten. Das zeigte sich auch in den vergangenen Tagen. Die Forderung nach einer Feuerpause in Gaza lehnte die Bundesregierung auf EU-Ebene zunächst ab. Es wurde befürchtet, dass eine solche Erklärung als Infragestellen des israelischen Rechts auf Selbstverteidigung interpretiert werden könnte. Am Donnerstagabend rauften sich die Staaten der Europäischen Union schließlich zusammen, forderten gemeinsam Feuerpausen (also im Plural) und geschützte Korridore für Hilfslieferungen an die notleidende Zivilbevölkerung.
Bei einer UN-Resolution, die eine Waffenruhe in Gaza fordert, enthielt sich Deutschland seiner Stimme, anstatt wie die USA - als wichtigster Verbündeter Israels - gegen die Resolution zu stimmen.
Die Tatsache, dass Scholz nach Kriegsbeginn als zweiter Regierungschef überhaupt nach Israel reiste, zeigt jedoch den hohen Stellenwert Israels in Deutschland. Nur der rumänische Ministerpräsident Marcel Ciolacu war vor dem Bundeskanzler vor Ort.