Verstappen brach in Vegas auch einen 60 Jahre alten Rekord, indem er 29 Runden lang führte, bevor er die Zielflagge überquerte. Das bedeutet, dass der Red-Bull-Fahrer im Jahr 2023 75,06 % der Runden angeführt hat, der höchste Prozentsatz aller Zeiten, der über Jim Clarks Rekord von 71,47 % aus der Saison 1963 liegt.
In der erst dritten Formel-1-Saison wurde Ascari Weltmeister, nachdem er in diesem Jahr sechs der acht Rennen für Ferrari gewonnen hatte. Es ist eine Siegquote, die Spieler wie Michael Schumacher, Lewis Hamilton und Sebastian Vettel während ihrer Meisterschaft nicht einmal brechen konnten. Doch dann kam Verstappen.
Wenn Max Verstappen irgendwann mal aus der Formel 1 zurücktritt, werden nicht die Siege und Rekorde seiner Superlativ-Saison 2023 am meisten in Erinnerung bei ihm bleiben. Sondern: "Ich denke, einfach der Teamgeist", sagte er auf eine entsprechende Frage nach seinem Erfolg auch beim Finalrennen eines denkwürdigen und historischen Jahres für den 26 Jahre alten Niederländer in Abu Dhabi. Mit Red Bull dominierte er diese Saison wie noch kein anderer Fahrer der Motorsport-Königsklasse je ein Jahr beherrscht hat. 19 von 22 Rennen gewann er, zweimal wurde er noch Zweiter, nur in Singapur verpasste Verstappen als Fünfter einen Podestplatz.
Beim Großen Preis auf dem Yas Marina Circuit machte er die 1000 Führungsrunden komplett, er kommt am Ende auf 1003 in diesem Jahr. Mit dem 54. Karrieresieg ist er alleiniger Dritter in Bestenliste vor Sebastian Vettel (53) und hinter Lewis Hamilton von Mercedes (103) und Michael Schumacher (91). Es seinen aber nicht so sehr die Siege, für Führungsrunden oder die Poles, an die er sich dann mal erinnern würde, sondern der Spaß mit dem Team, betonte Verstappen. Siege seien natürlich großartig, aber es sei auch sehr wichtig, eine gute Atmosphäre zu haben.
Bei allem Spaß liegt dem Sohn des ehemaligen Formel-1-Piloten Jos Verstappen das Siegen und der unbedingte Wille, jedes Rennen gewinnen zu wollen, aber einfach im Blut. Obwohl er bereits nach dem Sprint in Katar als Weltmeister festgestanden hatte, gewann Verstappen die folgenden sechs Grand Prix auch noch. "Ich denke, das liegt einfach daran, wie ich aufgewachsen bin. Ich kann nicht in ein Wochenende gehen und nicht alles geben", betonte er. "Ich würde mich über mich selbst ärgern und ich weiß, dass die Leute um mich herum sich über mich ärgern würde, wenn ich das machen würde."