
Zunächst werde seine Partei Sondierungsgespräche mit dem bisherigen grünen Koalitionspartner führen, sagte der CDU-Politiker. "Ich glaube, das gehört sich so, dass wenn man so lange zusammengearbeitet hat, man da natürlich auch zuerst zusammenkommt." Danach werde er die SPD einladen und auch das Gespräch mit der FDP suchen. "Wir werden zunächst einmal über die Themen verhandeln und im Augenblick ist für uns aber auch sehr vorrangig, dass wenn wir in entsprechende Gespräche gehen, so viel CDU wie möglich diesmal am Ende rauskommen muss."
Die CDU war bei der Wahl am Sonntag in Hessen klar stärkste Kraft geworden. Am Montagabend blieb zunächst unklar, ob auch die Grünen bereits am Dienstag startklar für Sondierungsgespräche sind. Beim CDU-Landesausschuss in Hofheim erhielt Rhein am Montagabend formal den Auftrag, mit den Sondierungsgesprächen zu beginnen.
Der Landesvorstand der hessischen SPD hat unterdessen Nancy Faeser mit der Führung möglicher Sondierungsgespräche mit der CDU beauftragt. Im Verhandlungsteam sind neben der Landesvorsitzenden ihre drei Stellvertreter sowie SPD-Generalsekretär Christoph Degen und der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Günter Rudolph. Das teilte die Partei am Montagabend nach einer Sitzung in Frankfurt mit.
Der Landesvorstand hat demnach formal beschlossen, Sondierungsgespräche mit der hessischen CDU zu führen, falls diese eine entsprechende Einladung ausspricht. Faeser, die auch Bundesinnenministerin ist, habe sich bereit erklärt, weiter "als Landesvorsitzende für uns diese Gespräche zu führen, zusammen mit dem Fraktionsvorsitzenden" und ergänzt durch das Landespräsidium, sagte Degen.
Die SPD sei grundsätzlich bereit, in Sondierungsgespräche mit der CDU zu gehen. "Aber der Ball (Ball Aktie) liegt bei der CDU und wir müssen darauf warten, dass man sich bei uns meldet", sagte Degen. Bei einem ersten Sondierungsgespräch gehe es in der Regel erstmal unter anderem darum, "die Atmosphäre, die Vertraulichkeit" zu klären. Erst im Nachgang gehe es dann wirklich um konkrete Punkte.