Erste Stationen müssten ihren Betrieb aussetzen. "Einige Häuser schließen bereits wieder Betten oder Stationen, weil sie nicht mehr genug Personal haben", schilderte Gaß. In der Vergangenheit hätten Kliniken saisonale Engpässe oft durch Leiharbeit ausgeglichen. Diese Aushilfskräfte seien aber "sehr teuer". "Dafür haben viele Häuser nun kein Geld mehr", sagte der DKG-Chef.
Er blickt mit Sorge auf die kommenden Monate. "Im Winter erwarten wir eine weitere Zunahme der Infektionen bei Patienten und Mitarbeitern", sagt Gaß. Schließlich habe die Grippe-Welle "noch nicht einmal richtig begonnen", sagte Gaß. Er warnte davor, die Grippe zu unterschätzen. So habe es 2018 in Deutschland 25.000 Tote durch Influenza gegeben.
"Um eine Überlastung des Gesundheitssystems zu vermeiden, appellieren wir an die Bevölkerung, sich gemäß den Empfehlungen impfen zu lassen", sagte Gaß.
Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt Menschen ab 60 Jahre, Menschen mit Grunderkrankungen, Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen sowie medizinischem und Pflege-Personal eine jährliche Grippeschutzimpfung ebenso wie eine jährliche Corona-Auffrischungsimpfung. Beide Vakzine können gleichzeitig verabreicht werden.