Am 28. September hatte der Konzern aus dem südchinesischen Shenzhen den Handel mit seinen Anteilen an der Hongkonger Börse gestoppt. Der Immobilien-Gigant steckt seit Jahren in einer schweren Krise und ist mit umgerechnet zig Milliarden Euro verschuldet. Zudem ermitteln die Behörden laut dem Unternehmen gegen Vorstandschef Hui Ka Yan und weitere Angestellte. Der Vorstand habe aber entschieden, dass keine weiteren Insiderinformationen aus dem Unternehmen veröffentlicht werden müssten, teilte die Gruppe am Montag mit. China Evergrande konnte außerdem zuletzt Termine für die Rückzahlung ausstehender Schulden nach eigenen Angaben nicht einhalten.
Neben China Evergrande haben auch andere große Bauträger Schulden. Die gesamte Immobilienbranche der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt durchlebt seit längerem eine schwere Krise. Weil der Sektor einen wesentlichen Teil zur Wirtschaftsleistung Chinas beiträgt, besteht die Sorge, dass die Krise die Ökonomie des gesamten Landes mit rund 1,4 Milliarden Einwohnern in Mitleidenschaft ziehen könnte.
Mit ein Grund für die Krise ist die gesunkene Nachfrage nach Wohnungen. Außerdem investierten die Immobilien-Konzerne nach Meinung mancher Analysten nicht nachhaltig und konnten ohne das Geld ihrer Käufer weder zugesagte Projekte fertigbauen noch ausstehende Kredite bedienen. Die Regierung in Peking versuchte die vor Jahren spürbare Entwicklung in der Branche aufzuhalten und führte strengere Regeln für die Finanzierung der Unternehmen ein.
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