München
"Prüfen - Rufen - Drücken" bei "Christoph 1" zum "World Restart a Heart Day"
Wiederbelebungskurs mit Deutschlands bekanntester Notärztin "Doc Caro"
Münchner Schulklasse auf der ADAC Luftrettungsstation am Klinikum Harlaching
Ziel: Bundesweite Einführung von Wiederbelebungskursen ab der 7. Klasse
(ADAC Luftrettung gGmbH) Rund 70.000 Menschen in Deutschland erleiden jedes Jahr einen Herz-Kreislauf-Stillstand - nur jeder zehnte Betroffene überlebt. Je schneller Hilfe geleistet werden kann, desto größer sind die Überlebenschancen. Und weil es im Notfall auf jede Sekunde ankommt, wirbt die gemeinnützige ADAC Luftrettung zum "World Restart a Heart Day", dem weltweiten Tag der Wiederbelebung am 16. Oktober 2022, für eine bundesweite Einführung von Wiederbelebungskursen in den Schulunterricht.
Für das Einmaleins der Reanimation luden die fliegenden Gelben Engel jetzt die Klasse 6a der Haldenberger Mittelschule München auf die Luftrettungsstation von "Christoph 1" an der München Klinik Harlaching ein. Als Kursleiterin mit dabei: Deutschlands bekannteste Notärztin, Dr. Carola Holzner, besser bekannt als "Doc Caro", die bei der ADAC Luftrettung als Hubschraubernotärztin tätig ist.
Wichtigste Botschaft von "Doc Caro" und Notarzt Dr. Philipp Lakatos, dem Leiter Medical Operations der ADAC Luftrettung: "Jeder kann ein Leben retten". Deshalb ging es für die 19 Schülerinnen und Schüler mit Klassenlehrerin Nora Roever gleich in die praktische Umsetzung einer Herzdruckmassage. Frei nach dem Motto: "Wiederbelebung ist kinderleicht".
Die drei Zauberworte heißen dabei "Prüfen - Rufen - Drücken": Erst prüfen, ob der Betroffene nicht oder nicht normal atmet. Dann rufen, und zwar den Notruf 112. Dann drücken. Für die Herz-Druck-Massage drückt man den Brustkorb bei Erwachsenen etwa 100-mal pro Minute tief ein. Zehntausende Leben könnten durch beherzte Ersthilfe so gerettet werden, erklärten "Doc Caro" und Dr. Lakatos den Kindern.
Bei einem plötzlichen Herz-Kreislaufstillstand ist auch das schnellste Rettungsmittel, der Hubschrauber, auf Ersthelfer und Laienreanimation angewiesen. Da es bereits innerhalb von Minuten aufgrund von Sauerstoffmangel zu Schäden am Gehirn kommt, ist die Hilfe durch anwesende Laien überlebensnotwendig.
Der alarmierte Rettungsdienst benötigt durchschnittlich acht bis zehn Minuten zum Patienten. Diese Zeit kann durch Herzdruckmassage eines Laien oder eines Ersthelfers überbrückt werden. Aktuell helfen jedoch nur 39 Prozent der Deutschen. Damit liegt die Laienanimationsrate in Deutschland deutlich unter der Quote von anderen europäischen Ländern mit bis zu 80 Prozent.