"Das neue Normal sieht aber anders aus: Extremwetter als Folgen der Klimakrise machen unsere Ernten immer stärker zu einem Lotteriespiel." Das zeige sich an langen Hitzephasen und Dürren sowie andererseits an Unwettern mit Regen, Hagel und Sturm. Damit müssten Betriebe zunehmend umgehen.
Mit Blick auf die voraussichtlichen Ergebnisse dieses Sommers sagt Özdemir: "Alles in allem können wir zufrieden sein mit der Ernte." Laut ersten vorläufigen Daten dürften 38 Millionen Tonnen Getreide (ohne Körnermais) hereinkommen - 4,1 Prozent weniger als im Vorjahr und 2,1 Prozent weniger als im mehrjährigen Mittel. Özdemir sagt, die Landwirte hätten in den vergangenen Wochen Großes geleistet und dafür gesorgt, dass die Speicher in Deutschland insgesamt gut gefüllt seien - obwohl die Betriebe je nach Region und Anbaukultur mit teils enormen Wetterherausforderungen zu kämpfen gehabt hätten.
Özdemir sagte, es gelte die Landwirtschaft klimafest zu machen. Wer glaube, man könnte später mit Klimaschutz und Klimafolgenanpassung anfangen, vertrete nicht die Interessen der Branche. "Kurzfristige Erntemaximierungen gehen zulasten unserer natürlichen Ressourcen und gefährden damit langfristig die Versorgungssicherheit." Generell blieben die Lebensmittelpreise ein Inflationstreiber - besonders dort, wo Produktionskosten etwa durch teure Energie hoch seien.
Der Bauernverband hatte die Ernte 2023 in der vergangenen Woche als "echte Zitterpartie" bezeichnet und in einer vorläufigen Bilanz ebenfalls von einem Rückgang der Getreidemenge berichtet.
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