Am Dienstag kämpften rund 5.000 Feuerwehrleute in Portugal darum, mehrere verheerende Waldbrände im Norden des Landes unter Kontrolle zu bringen. Diese Brände haben bereits drei Todesopfer gefordert und eine unbekannte Anzahl von Menschen zur Flucht gezwungen. Die Situation ist alarmierend, da die nationalen Behörden rund 100 Brände gemeldet haben, die die Feuerwehren stark beanspruchen. Es gibt noch keine genauen Zahlen über die Evakuierungen oder die Zerstörungen von Häusern.
Die Bilder, die vom portugiesischen Staatssender RTP ausgestrahlt wurden, zeigen das dramatische Ausmaß der Zerstörung: Häuser, die bis auf die Grundmauern niedergebrannt sind, und dichte Rauchwolken, die über dem verkohlten Gelände in der Region Castro de Aire aufsteigen. Diese Bilder verdeutlichen das Ausmaß der Zerstörung und die Verzweiflung der betroffenen Menschen.
Die Zivilschutzbehörden berichteten, dass die Brände, die am Wochenende ausgebrochen waren, bereits zu Todesfällen geführt haben. Ein Zivilist starb an Verbrennungen, während ein anderer an einem Herzstillstand verstarb. Zu den am schlimmsten betroffenen Gebieten zählt der Bezirk Aveiro südlich der nordportugiesischen Stadt Porto. Dort kam ein Feuerwehrmann während des Einsatzes aufgrund einer nicht näher bezeichneten Krankheit ums Leben. Portugals Premierminister Luís Montenegro äußerte sein Beileid und würdigte den Einsatz des Feuerwehrmanns, der "Opfer einer plötzlichen Erkrankung" geworden sei.
Angesichts der anhaltenden Bedrohung wurden die Bodeneinheiten von portugiesischen Wasserabwurfflugzeugen unterstützt. Weitere Unterstützung kam von den EU-Mitgliedstaaten Spanien, Frankreich, Italien und Griechenland, die insgesamt acht zusätzliche Flugzeuge bereitgestellt haben, um die lokalen Kräfte zu entlasten. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen lobte die Solidarität der EU und dankte den beteiligten Ländern für ihre schnelle Reaktion: "Die EU steht Portugal im Kampf gegen große Waldbrände zur Seite. Das ist EU-Solidarität in ihrer besten Form."
In den betroffenen Gebieten sind einige Bewohner verzweifelt bemüht, ihre Häuser zu schützen. Einige wurden dabei gefilmt, wie sie mit Ästen und Wassereimern versuchten, die Flammen einzudämmen. Dies verdeutlicht die Dringlichkeit und die Verzweiflung der Menschen vor Ort.
Da momentan kein Regen in Sicht ist, der die Lage verbessern könnte, haben die nationalen Behörden ihre Brandwarnung bis Donnerstag verlängert. Diese Maßnahme beinhaltet ein Verbot für Landwirte, schwere Maschinen zur Ernte einzusetzen, da die Gefahr besteht, dass Funken zusätzliche Brände auslösen könnten. Die extremen Trocken- und Hitzebedingungen sind die Hauptursache für die Brandausbrüche in Portugal, während in Mitteleuropa starke Regenfälle zu Überschwemmungen führen.
Portugal hat bereits in der Vergangenheit unter schweren Waldbränden gelitten, besonders im Jahr 2017, als über 120 Menschen ums Leben kamen und mehr als eine halbe Million Hektar Land verbrannten. Die aktuelle Situation erinnert schmerzhaft an diese Katastrophe und verstärkt die Dringlichkeit von Maßnahmen zum Schutz und zur Vorsorge.
In den letzten Stunden gab es erste Anzeichen einer leichten Wetterbesserung, die jedoch nicht ausreicht, um die Situation vollständig zu entspannen. Die portugiesischen Behörden arbeiten weiterhin eng mit internationalen Partnern zusammen, um zusätzliche Unterstützung zu mobilisieren. Experten betonen die Notwendigkeit langfristiger Präventionsstrategien, um zukünftigen Bränden besser begegnen zu können, einschließlich der Verbesserung von Frühwarnsystemen und der Förderung von Waldpflegepraktiken.
Zusätzlich werden neue Technologien und innovative Ansätze getestet, um die Brandbekämpfung zu optimieren und die Auswirkungen von Dürreperioden zu minimieren. Die EU plant, ihre Bemühungen zur Unterstützung der betroffenen Länder weiter auszubauen und eine umfassende Strategie gegen die zunehmende Gefahr durch Waldbrände zu entwickeln.