Israels Armeesprecher Daniel Hagari betonte, die beiden angegriffenen Schiffen hätten keine Verbindung zum Staat Israel. Eines der Schiffe sei erheblich beschädigt worden und in Seenot. Es drohe zu sinken.
"Wir haben Kenntnis von Berichten über Angriffe auf die 'USS Carney' und auf Handelsschiffe im Roten Meer", teilte das Pentagon am Sonntag auf Anfrage mit. Weitere Informationen würden bereitgestellt, sobald sie verfügbar seien. Eine Behörde der britischen Marine, die Warnungen für Handelsschiffe auf der ganzen Welt herausgibt, teilte ebenfalls mit, sie habe einen Bericht über einen Drohnenangriff nahe der als Bab al-Mandab bezeichneten Meerenge zwischen dem Roten Meer und dem Golf von Aden erhalten, unweit der jemenitischen Küste.
Die Huthi-Rebellen hatten zuvor mit Angriffen auf "sämtliche Schiffe" mit Bezug zu Israel gedroht. Es seien alle Schiffe ein Ziel, die unter der Flagge Israels führen, die im Besitz israelischer Unternehmen seien oder die von israelischen Firmen betrieben würden, hatte Sari mitgeteilt. Diese Drohung wiederholte er am Sonntag.
An der jemenitischen Küste vorbei führt einer der wichtigsten Schifffahrtswege der Welt vom und zum Suezkanal in Ägypten. Dieser Kanal verbindet das Mittelmeer mit dem Roten Meer und bietet damit die kürzeste Verbindung auf dem Seeweg von Asien nach Europa. Etwa zehn Prozent des gesamten Welthandels laufen über das Rote Meer.
Im Roten Meer hatte es in den vergangenen Wochen bereits mehrere Zwischenfälle gegeben. Der US-Zerstörer "USS Carney" hatte unter anderem mehrere Marschflugkörper und Drohnen abgeschossen, die nach US-Angaben von Huthi-Rebellen im Jemen gestartet worden sein sollen. Die Rebellen kaperten Mitte November außerdem ein Frachtschiff, das zum Teil einem britisch-israelischen Geschäftsmann gehört.
Auch Großbritannien hat eines seiner modernsten Marineschiffe in die Region entsenden. Der Zerstörer "HMS Diamond" sei auf dem Weg, um die "HMS Lancaster" in der Golfregion und dem Indischen Ozean zu verstärken, erklärte das Verteidigungsministerium in London am Donnerstag. Mit der Entsendung des weiteren Schiffes soll demnach der "reibungslose Ablauf" auf wichtigen Seehandelswegen aufrecht erhalten werden. London reagiere damit auf "zunehmende Bedenken" hinsichtlich der Sicherheit des internationalen Seehandels in wichtigen Meerengen, hieß es weiter.
Die "HMS Diamond" werde Patrouillen an diesen Meerengen ausführen, um eine Eskalation "durch böswillige und feindselige Akteure" zu vermeiden und "Handelsschiffen Sicherheit zu geben".
Nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums passieren täglich rund 50 große Handelsschiffe die Meerenge Bab-el-Mandeb, die das Rote Meer mit dem Golf von Aden vor der jemenitischen Küste verbindet. Die weiter nördlich gelegene Straße von Hormus im Persischen Golf nutzen demnach rund 115 große Handelsschiffe pro Tag. Die Golf-Gewässer seien lebenswichtige Routen für die Handelsschifffahrt, erklärte das Ministerium, unter anderem für Tanker, die einen Großteil der britischen Flüssiggaslieferungen transportieren.
Die Huthis hatten 2014 weite Teile des Jemens eingenommen und kontrollieren nun große Gebiete im Norden samt der Hauptstadt Sanaa.