Seit der vorgezogenen Parlamentswahl Ende Juli hat die viertgrößte EU-Volkswirtschaft keine voll funktionsfähige Regierung. Sánchez' Sozialisten (PSOE) haben schon ein Abkommen mit der Republikanischen Linken Kataloniens (ERC) erreicht. Die liberale Partei Junts des in Belgien im Exil lebenden Separatistenchefs Carles Puigdemont muss dem Entwurf für ein Amnestiegesetz aber noch zustimmen. Über diesen und andere Punkte wird derzeit in Brüssel verhandelt.
Die Amnestie soll unter anderem jenen Separatisten zugutekommen, die 2017 an einem gescheiterten Abspaltungsversuch teilgenommen hatten; nach jetzigem Stand der Gespräche aber auch den "Catalanistas", die davor oder danach bei anderen Gelegenheiten mit der spanischen Justiz in Konflikt geraten sind.
Nachdem sie in den vergangenen Tagen bereits Abkommen mit mehreren Parteien erzielt haben, benötigen die Sozialisten neben der Zustimmung von Junts auch noch eine Vereinbarung mit der baskischen Partei PNV. Sánchez steht unter Druck: Falls es bis zum 27. November keine neue Regierung geben sollte, müsste am 14. Januar erneut gewählt werden.