In Berlin verhandelt die Gewerkschaft seit dem Vormittag parallel mit den privaten Sicherheitsunternehmen, die an den Flughäfen im Auftrag der Bundespolizei die Passagier- und Gepäckkontrollen übernimmt. Hier geht es um die Gehälter und Arbeitsbedingungen von rund 25 000 Beschäftigten. In beiden Runden scheint ein Durchbruch möglich, wenn die Gespräche am Donnerstag fortgesetzt werden sollten.
Vor den beiden Warnstreiks des Lufthansa-Bodenpersonals hatte Verdi am 1. Februar einen bundesweiten Warnstreik der Luftsicherheitsleute organisiert, der ebenfalls zu rund 1100 Flugausfällen geführt hatte. Bei der Lufthansa war der zweite Ausstand von Technikern, Logistikern und Schalterpersonal besonders an den Drehkreuzen München und Frankfurt zu spüren. Streikaktionen gab es auch in Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Köln/Bonn und Stuttgart.
Verdi verlangt für die mehr als 20 000 Bodenbeschäftigten 12,5 Prozent mehr Geld sowie eine Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro bei einer Laufzeit von einem Jahr. Lufthansa hat die Prämie in gestückelter Form sowie rund 10 Prozent mehr Gehalt angeboten, allerdings wesentlich später und auf eine mehr als doppelt so lange Laufzeit gerechnet. Es scheint nur um Zahlpunkte und Laufzeit zu gehen, aber ein Lufthansa-Sprecher ließ offen, ob das Unternehmen das Angebot erhöht.
Ähnlich stellt sich die Lage in der Luftsicherheit nach bislang fünf ergebnislosen Verhandlungsrunden dar. Die Tarifpartner haben sich für die sechste Runde von vornherein auf zwei Tage verabredet. Für die Passagier- und Gepäckkontrolleure fordert Verdi pauschal 2,80 Euro mehr Stundenlohn. Zusammen mit weiteren Forderungen ergebe das ein Volumen zwischen 13,6 und 20,25 Prozent, haben die Arbeitgeber vom Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen errechnet und abgelehnt.