Die Tendenz vor dem Parteitag sei "eher negativ" gewesen, sagte die Sprecherin. Jetzt sei die Situation anders. "Der Bundesparteitag in Augsburg war für unsere Mitglieder ein Signal zum Aufbruch", sagte der Landessprecher der NRW-Linken, Sascha H. Wagner. Viele ehemalige Linken-Mitglieder oder Unentschlossene hätten den Parteitag am vergangenen Wochenende "als Einladung" verstanden.
Zwar sei in NRW derzeit kein Zustrom wie in der Berliner Linken zu beobachten, sagte Wagner. Dennoch sei seit dem Bundesparteitag "eine positive Tendenz" zu erkennen. "Wir freuen uns über jedes dieser Mitglieder." Die neuen Genossinnen und Genossen würden persönlich in Neu-Mitgliederseminaren begrüßt.
Insgesamt verzeichnet die Linke in NRW rückläufige Mitgliederzahlen. So sank die Zahl von 7500 Anfang dieses Jahres auf aktuell rund 7000 ordentliche Mitglieder. 2021 hatte die NRW-Linke noch rund 8600 Mitglieder. Im NRW-Landtag ist die Linke seit mehreren Jahren nicht mehr vertreten.
Auf dem Bundesparteitag hatte die Parteispitze die Kampagne "Eine Linke für alle" zur Erneuerung der Partei gestartet, um Wähler zurückgewinnen. Mit der Kampagne sollen die langwierigen internen Streitigkeiten, die mit dem Austritt der zehn Bundestagsabgeordneten um Wagenknecht ihren Höhepunkt fanden, beendet werden. Der NRW-Landesverband hatte lange zu Wagenknecht gestanden, die dort Mitglied war und 2021 als Spitzenkandidatin der NRW-Linken bei der Bundestagswahl antrat.